Herzlich willkommen an der Otfried Preußler-Schule Großbeeren

Oberschule mit Grundschulteil in Großbeeren

Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming

 

Inklusive Grundschule_alt

Konzeption

der Otfried-Preußler-Schule Großbeeren

zur Umsetzung der Anforderungen

an eine „Schule für gemeinsames Lernen“

 

1. Allgemeines

Eine inklusive Schullandschaft zu entwickeln, bedeutet alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle Schülerinnen und Schüler auf ein Minimum zu reduzieren. Dies beginnt bei der Wahrnehmung und Wertschätzung der Unterschiede eines jeden am Schulleben Beteiligten und kann tiefgreifende Veränderungen bewirken. Wir wollen alle in unserer Schule willkommen heißen.

Das Ziel einer jeden Lehrkraft ist es daher, die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer individuellen Lernausgangslagen so zu fördern, dass sie ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und Begabungen entfalten und somit den bestmöglichen Bildungserfolg erzielen können. Die Schaffung einer Lernatmosphäre, in der die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband und Schulalltag Selbstverantwortung für ihren Lernprozess übernehmen und sich aktiv einbringen, ist uns dabei besonders wichtig.

 

2. Lernvoraussetzungen und Lernentwicklungen als wesentlicher Bestandteil der inklusiven Schule

Fördern in der inklusiven Schule bedeutet unter anderem den Unterricht methodisch-didaktisch so aufzubereiten, dass binnendifferenziert unterrichtet wird. Für die Schülerinnen und Schüler und für die Eltern soll dabei jeder Entwicklungsfortschritt nachvollziehbar werden. Individuell Fördern heißt für uns nicht nur das Erfassen und Kompensieren von Defiziten, sondern auch das Erkennen und Ausbauen von besonderen Begabungen.

 

2.1  Erfassen der individuellen Lernvoraussetzungen

Um die individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler zu erfassen, ist es notwendig sie besonders in der Schuleingangsphase, aber auch in den weiterführenden Jahrgangsstufen förderdiagnostisch zu begleiten und Lernstandsanalysen durchzuführen.

An unserer Schule

  • werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 10 durch die Sonderpädagoginnen förderdiagnostisch begleitet.
  • werden die Ergebnisse der förderdiagnostischen Begleitung und der Unterrichtsbeobachtungen als Grundlage für die Erstellung individueller Lernwegs- und Förderpläne genutzt.
  • werden die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen/ Rechtschreiben oder im Rechnen mittels gezielter Beobachtungen und Übungen durch Lehrkräfte für Deutsch und Mathematik in der Jahrgangsstufe 2 und 3 ermittelt.
  • werden autorisierte Verfahren wie zum Beispiel ILeA, Lesefitness (Flohkiste, Bilderlisten u.a.) durchgeführt.

 

2.2  Umgang mit den ermittelten Lernausgangslagen

2.2.1  Informationsaustausch

Der Informationsaustausch ist fest im Schuljahresarbeitsplan verankert und findet in folgenden Gremien statt:

  • Klassenkonferenzen dienen der Beschlussfassung, über individuelle Nachteilsausgleiche und über Abweichungen von den allgemeinen Maßstäben der Leistungsbewertung bei einzelnen Schülerinnen und Schülern und dienen  dem Informationsaustausch  über individuelle Fördermaßnahmen, deren Umsetzung einschließlich der Evaluation
  • Fachkonferenzen dienen dem fachlichen und beratenden Austausch über mögliche, nützliche und nötige Unterrichtsmaterialien/ Methoden, die die Binnendifferenzierung unterstützen und präventiv und hilfreich bei der individuellen Förderung eingesetzt werden können.

Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Klassenleitern und Fachlehrern statt. Hier werden aktuelle Entwicklungen, eventuelle Probleme, Fördermaßnahmen und deren Umsetzungen beraten.

Die Eltern und Schülerinnen und Schüler unserer Schule werden regelmäßig über die individuelle Lernentwicklung informiert und in die Lernwegsplanung eingebunden. Hierzu finden außerhalb der regulären Elternversammlungen und Elternsprechtage individuelle Eltern- und Schülergespräche statt.

 

2.2.2  Dokumentation der Lernentwicklung

Durch die Dokumentation der Lernentwicklung ist es Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrern möglich, den aktuellen Entwicklungsstand nachzuvollziehen und daraus eine Lernwegsplanung zu entwickeln. An unserer Schule werden folgende Möglichkeiten der Lernwegsdokumentation genutzt:

  • Klasse 1-6 Portfolio in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht
  • Förderplan
  • individuelle Lernpläne
  • Kompetenzraster
  • kompetenzorientiertes Zeugnis Klasse 1 (auf Beschluss der Elternversammlung und der Klassenkonferenz bis Jahrgangsstufe 4 möglich)

 

3.  Didaktisch-methodische und organisatorische Umsetzung der

     individuellen Förderung

 

3.1 Binnendifferenzierung im Klassenverband

Der Unterricht wird auf der Grundlage der erfassten individuellen Lernausgangslagen und der individuellen Förderpläne methodisch-didaktisch aufbereitet. Nachfolgend aufgeführte offene Unterrichtsformen und Methoden ermöglichen eine Berücksichtigung verschiedener Lerntypen und Lernausgangslagen.

  • Tages- und Wochenpläne
  • Partner- und Gruppenarbeit
  • Projekt- und Werkstattarbeit
  • Stationenlernen, Lernbuffets
  • Einsatz digitaler Medien

 

3.2 Sonderpädagogische Förderung und Beratung

 

Die sonderpädagogische Förderung und Beratung ist ein wesentlicher und fester Bestandteil der Förderkultur unserer Schule. Bereits seit vielen Jahren werden Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen sonderpädagogischen Förderschwerpunkten bei uns integrativ beschult und von Sonderpädagoginnen begleitet. Die Sonderpädagoginnen sind feste Ansprechpartner für Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler. Folgende Aufgabenbereiche werden von den Sonderpädagoginnen wahrgenommen:

  • individuelle Förderung im Klassenverband oder in Lerngruppen
  • Ermittlung der Lernausgangslagen
  • diagnostische Arbeit im Einverständnis mit den Eltern und als Grundlage für die individuelle Förderung
  • Unterstützung bei der Erstellung individueller Förder- und Lernpläne
  • Beratung bei der methodisch-didaktischen Unterrichtsgestaltung
  • Unterstützung und Beratung bei sonderpädagogischen Feststellungsverfahren
  • Unterstützung im regulären Unterricht

 

3.2.1 Besonderheiten der sonderpädagogische Förderung

         in der Grundschule

 

Förderung in einer zeitlich begrenzten Lerngruppe

In diesen Lerngruppen werden insbesondere Kinder mit Lern- oder Sprachschwierigkeiten und /oder mit Problemen im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung gefördert und schwerpunktmäßig die Inhalte der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch erarbeitet und vertieft.

Neben dieser sonderpädagogischen Begleitung nehmen einzelne Schülerinnen und Schüler am additiven Förder- oder auch Forderunterricht der Jahrgangsstufe teil. Die dafür erforderlichen Stunden werden einem Stundenpool entnommen und schwerpunktmäßig verteilt.

 

Parallel zum entsprechenden binnendifferenzierten Fachunterricht können gemäß der VV-LRS-R (vom 01.Juni 2011) Schülerinnen und Schüler mit einer besonderen Rechenschwierigkeit bzw. Lese-Rechtschreib-Schwierigkeit am Förderunterricht teilnehmen. Die hierfür zur Verfügung stehenden Stunden werden laut Stundenzuweisung der Vertretungsreserve zugeordnet. Für die individuelle Förderung stehen qualifizierte Lehrkräfte an der Schule zur Verfügung. Die Bildung von Lerngruppen aus verschiedenen Klassen ist möglich.

 

3.2.2 Besonderheiten der sonderpädagogische Förderung

         in der Sekundarstufe I

 

Die sonderpädagogische Förderung in der Sekundarstufe I erfolgt in Form des Gemeinsamen Unterrichts. Hierfür stehen den Schülerinnen und Schülern mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf eine vom Staatlichen Schulamt festgelegte Anzahl von Stunden zur Verfügung.

 

Unterstützung im Fachunterricht

 

Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung und Sprache nehmen überwiegend am regulären Unterricht teil. Blöckeweise werden sie von einer Sonderpädagogin im regulären Unterricht begleitet und unterstützt. Während die Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung und Sprache nach dem Rahmenlehrplan der Regelschule unterrichtet werden, ist für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen der Rahmenlehrplan der Förderschule Lernen vorgesehen. Die Form der Unterstützung aller Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen eines jeden Jugendlichen und wird im Förderplan festgehalten. Um die bestmögliche Förderung zu gewährleisten, finden regelmäßig Beratungs- und Förderplangespräche zwischen Sonderpädagogin und Fachlehrkräften statt. Im Sinne der Transparenz werden Ziele und Fördermaßnahmen turnusmäßig mit den Eltern kommuniziert.

 

Kleingruppenförderung: „Das Büro“

 

Im Rahmen der sonderpädagogischen Förderung wurde Mitte des Schuljahres 2014/15 „Das Büro“ für die Klassenstufen 7 bis 10 gegründet. „Das Büro“ bietet den Schülerinnen und Schülern mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung und Sprache die Möglichkeit, gezielt individuell und mit sonderpädagogischer Unterstützung zu lernen. Es erlaubt größtmögliche Differenzierung und jede Schülerin und jeder Schüler kann in ihrem/seinem eigenen Tempo sein/ihr Lernvorhaben durchführen und reflektierend abschließen.

 

„Das Büro“ zeichnet sich durch eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre aus, in der alleine, aber auch in kleinen Gruppen gearbeitet wird. Die Lehrkraft agiert als Lernbegleiter, der individuell auf jedes Kind eingehen kann. Sie hilft bei der Arbeitsplanung und -durchführung, klärt offene Fragen und unterstützt bei Problemen. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen gibt sie Rückmeldung über den jeweiligen Leistungsstand, Mitarbeit und Verhalten.

Die Schülerinnen und Schüler besuchen das „Büro“ in jahrgangshomogenen Gruppen. Je nach Fördermaßnahme oder Vorhaben, befinden sich jeweils ein bis sechs Schülerinnen und Schüler gleichzeitig im „Büro“.

Selbstverantwortliches Lernen setzt eine Umgebung voraus, in der sich Schüler wohl fühlen, überflüssige Reize fehlen und in der sie sich gut orientieren können. Die Bereiche des Büros sind deshalb klar strukturiert. Es gibt feste Arbeitsplätze in den Räumen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Gruppenarbeit. Lernmaterialien haben feste Plätze und sind übersichtlich präsentiert. Klare Regeln schaffen Orientierung, Transparenz und Sicherheit. Um eine gute und erfolgreiche Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wurden für „Das Büro“ in Anlehnung an die Hausordnung eigene Regeln zusammen mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt.

 

Sonderpädagogische Fördermaßnahme „Schulkiosk“

 

Um über die fachliche Seite hinausgehende Entwicklungsbereiche fördern zu können, wurde im Februar 2015 als sonderpädagogische Fördermaßnahme der „Schulkiosk“ gegründet. Inzwischen ist der Kiosk fester Bestandteil an unserer Schule. Einmal wöchentlich bieten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 8 mit Förderbedarf, Frühstück und Snacks an. Es werden frisch zubereitete belegte Brötchen, kleine Getränke und Snacks verkauft. Die Schülerinnen und Schüler sind darüber hinaus aber auch für den Einkauf der Lebensmittel, die Dienstplanung, die Reinigung der Küche sowie die Kassenabrechnung verantwortlich. Sie werden hierbei stets von einer Sonderpädagogin begleitet und beaufsichtigt. Die Maßnahme fördert in mehreren Bereichen. Die Verantwortung der Schülerinnen und Schüler und die Teilhabe am Schulleben stehen im Vordergrund. Die Beliebtheit des Kiosks und die dadurch erzielten Erfolge und positiven Rückmeldungen stärken das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler. Auch soziale Kompetenzen werden gefördert. Die Schülerinnen und Schüler treffen Absprachen, organisieren Abläufe und stellen die Bedürfnisse Aller vor ihre eigenen. Letztlich werden lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten in hauswirtschaftlichen Bereichen erweitert. Die Schülerinnen und Schüler gehen verantwortungsbewusst mit Geld um, stellen Preisvergleiche an und erlernen den hygienisch Umgang mit Lebensmitteln.

 

3.3 Angebote außerhalb des Unterrichtes

Neben der beschriebenen individuellen Förderung im schulischen Rahmen, bietet unsere Schule eine Vielzahl von außerschulischen Möglichkeiten, so dass die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Interessen und Begabungen zusätzlich gefördert werden können. Die nachfolgend aufgeführten Angebote werden auf der Basis von Freiwilligkeit intensiv von unserer Schülerschaft genutzt und durch Eltern und Kooperationspartner

unterstützt:

  • Beteiligung an Wettbewerben durch zielgerichtete Führung der Lehrkraft in verschiedenen Fachrichtungen
  • Aktivitäten in Arbeitsgemeinschaften
  • Teilnahme an Buchlesungen und Veranstaltungen der Bibliothek
  • Teilnahme an Angeboten der Kirche
  • Musikalische Früherziehung durch die Musikschule Fröhlich

 

3.4 Förderung von Begabungen

Neben den genannten schulischen und außerschulischen Fördermöglichkeiten und der zusätzlichen Förderung im Klassenverband nutzen wir an unserer Schule die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben möglichen Vorversetzungen. Auch bei „Inselbegabungen“, beispielsweise im mathematischen Bereich, ermöglichen wir es den Schülerinnen und Schüler den Unterricht des entsprechenden Faches stundenweise in einer höheren Jahrgangsstufe zu besuchen. In diesen Prozess werden die Eltern und alle beteiligten Fachlehrer eingebunden, um für die Schülerinnen und Schüler optimale Lernbedingungen zu schaffen.

Des Weiteren wird für die Jahrgangsstufen 5 und 6 eine Wochenstunde Neigungsunterricht erteilt. Dieser wird klassen- und jahrgangsübergreifend durchgeführt. Dabei werden Kurse vorrangig aus den Bereichen Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften angeboten. Der Kurswechsel findet halbjährlich statt. Die Zuordnung zu den Neigungskursen erfolgt nach Anzahl der Kursplätze durch Schülerwahl (Erst- und Zweitwunsch).

 

4. Die Sozialarbeit an unserer Schule

Neben der sonderpädagogischen Förderung und Beratung gibt es an unserer Schule eine Sozialarbeiterin, die Ansprechpartnerin für Kinder und Jugendliche, Lehrer und Eltern ist. Die Sozialarbeit an unserer Schule befindet sich in Trägerschaft des DRK-Kreisverbands Fläming-Spreewald e.V. und wird durch die Gemeinde Großbeeren und den Landkreis Teltow-Fläming finanziert. Sie übernimmt eine Brückenfunktion zwischen Jugendhilfe und Schule. Die Sozialarbeit richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen der Otfried-Preußler-Schule, benachteiligte Kinder und Jugendliche stehen jedoch im Fokus der Arbeit.

 

 

 

Dieses Konzept wurde am 11.10.2016 von den Mitgliedern der Schulkonferenz bestätigt.